Entfernung von Sublimatniederschlägen

Nach Benno Romeis, Mikroskopische Technik, 16. Aufl.(1968)

§ 326 Sublimatniederschläge

Gewöhnlich bilden sich bei Fixierung in Sublimat oder sublimathaltigen Flüssigkeiten in den Präparaten kristalline oder amorphe Niederschläge, die nach P.Mayer(1) teils aus metallischem Quecksilber, teils aus Kalomel bestehen und unter Umständen im mikroskopischen Präparat recht störend wirken. Sie haben auch schon Veranlassung zu mancherlei Irrlehren gegeben.
Zur Entfernung der Sublimatniederschläge setzt man am besten gleich nach der Fixierung zu dem zum Auswaschen dienenden 70-80%igen Alkohol einige Tropfen einer alkoholischen Jodjodkalilösung,

Zusammensetzung
Jod 2 g
Kaliumjodid 3 g
Ethanol 90% 100 ml

bis der Alkohol kognakbraun gefärbt ist. Auch alkoholische Jodtinktur (10g Jod auf 100ml 96%igen Alkohol) kann zugetropft werden, doch wird im letzteren Fall etwa entstehendes rotes Quecksilberjodid, das in Kaliumjodid löslich ist, nicht gelöst.

Die Entfernung der Sublimatniederschläge kann auch erst auf den Schnittpräparaten erfolgen. Meist ist es sogar notwendig trotz der Stückjodierung auch die Schnitte nochmals kurz mit Jodalkohol zu behandeln, da die Stückjodierung gewöhnlich nicht ausreicht um alle Sublimatniederschläge zu beseitigen (mikroskopisch kontrollieren !)

§ 327 Entjodung

Da Jod für die meisten Färbungen, insbesonders für Anilinfarben, sehr schädlich ist, so muß auch dieses wieder völlig entfernt werden. Heidenhain(2) empfiehlt, die Schnitte von jodierten Material dazu einige Minuten in einer 0,25%igen Natriumthiosulfatlösung zu bleichen, die man sich durch Verdünnung einer 2,5%igen Stammlösung herstellt.

§ 328 Methode nach Gonzales

Gonzales(3) bringt die Gewebsblöcke zur Entfernung der Sublimatniederschläge und gleichzeitigen Entwässerung nach kurzem Abspülen in Wasser für 24-28 Std. direkt in Cellosolve (Ethylenglycolmonoethylether), das während dieser Zeit 3 mal gewechselt wird. Dann Einbettung in Paraffin über die üblichen Intermedien.

  1. Mayer, P.
    Über die sog. Sublimatkristalle in mikroskopischen Präparaten
    Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie und mikroskopische Technik 35 (1918), S.161-169
     
  2. Heidenhain, M.
    Über die Haltbarkeit mikroskopischer Präparate usw.
    Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie und mikroskopische Technik 25 (1908), S.397-400
     
  3. Gonzales, R.
    The removal of mercury after fixation in sublimat containing mixtures
    Stain Technology 34 (1959), S.111-112
© by Armin Eisner