Mikroskopische Färbemethoden                  Botanik / Zoologie

Hämatoxylin nach Ehrlich    (saures Hämatoxylin nach Ehrlich)
Benötigte Chemikalien :
Hämatoxylin (C.I.75290), Isopropanol 96%ig, Glycerin, Kalialaun, Essigsäure, Natriumjodat, Natriumhydrogencarbonat, Ammoniaklösung

Bemerkung :
Die Färbung versagt in der Regel an Materialien, die mit OsO4-Gemischen fixiert wurden oder lange in chromsäurehaltigen Lösungen lagen.

Literatur :  
MT68 §658 / MT89 S.217 / BoMT S.118 / M.i.A. S.112 / HistTech S.105

    Arbeitsablauf :
  1. Schnitte gründlich in Aqua dest. spülen.
  2. Saures Hämatoxylin nach Ehrlich     2-15 Min.
  3. Bläuen in fließendem Leitungswasser min. 10 Min. oder in 0.1%iger Natriumhydrogencarbonatlösung.
  4. Ist die Färbung zu dunkel ausgefallen, in 0.1%iger wäßriger Salzsäure differenzieren (unter dem Mikroskop kontrollieren). Wenn die Differenzierung das gewünschte Ausmaß erreicht hat, den Objektträger möglichst schnell in ammoniakalisches Wasser bringen. Der Objektträger bleibt hierin solange, bis sich die Objekte blau verfärbt haben, anschließend in fließendem Leitungswasser auswaschen    10-15 Min.
  5. evtl. kurzes Eintauchen in schwach ammoniakalisches Wasser dann weiter wässern.
  6. Abspülen in Aqua dest.
  7. entwässern, Intermedium, Neutralharzeinschluß
Ergebnis :
scharfe dunkelblaue Kernfärbung.

Mit Salzsäure differenzierte, also regressiv gefärbte Objekte, zeigen oft eine bessere Kontrastierung als nach progressiver Färbung.

Zur Färbung verwendet man entweder die Stammlösung selbst oder eine Verdünnung derselben, die man sich durch Vermischen eines Teiles der Stammlösung mit 3 bis 5 Teilen Aqua dest. herstellt. Sollte die Farbe der Verdünnung nach blau umschlagen, wird mit 1-2 Tropfen Eisessig angesäuert, bis sie wieder dunkelrot geworden ist. Verdünnte Lösungen benötigen längere Färbezeiten, ergeben jedoch auch schärfere Kontraste als die unverdünnte.