Mikroskopische Rezepte             Einschlußmittel   Zoologie / Botanik

Einschlußmittel nach Hoyer I    (Hoyer-Gummi I)
Benötigte Chemikalien :
Chloralhydrat, Gummi arabicum (gereinigt), Glycerin min. 99%ig, Aqua dest.

Literatur :  
MK 73, 55 (1984) / BTab S.77 / BMT S.129 / P.v.A. S.33

Ansatz  für 100g ( entspricht der prozentualen Zusammensetzung )
Aqua dest. 16,66 ml
Chloralhydrat 66,67 g
Glycerin 6,67 g
Gummi arabicum 10,00 g

Zuerst das Chloralhydrat in Aqua dest. lösen und mit Glycerin versetzen. Die Chloralhydratlösung enthält dann ca. 7,4% Glycerin. Dann mit dieser Lösung den Gummi arabicum in einem hohen Glas übergießen. Nach dem Lösen des Gummi arabicum evtl. durch einen feinmaschigen Stoff oder Glaswolle filtrieren.

Besonderes : wasserlösliches Einschlußmittel
Nachbehandlung : Dauerpräparate müssen nach ca. 24 Std. mit einem dichtschließenden Lackring versehen werden.
Bemerkung : Stark aufhellende Wirkung, verursacht kaum Schrumpfungen.
Gut haltbare Färbungen : Karmin, Hämatoxylin, Azokarmin
Die Reinheit vor allem des Gummi arabicum ist wesentlich. Pulverisiertes Gummi arabicum kann stark mit Trüb- und Schwebstoffen verunreinigt sein; deshalb muß entsprechende Reinheit vorausgesetzt werden können, andernfalls G. arabicum in Brocken benutzen, bei denen man Verunreinigungen leicht im durchfallenden Licht erkennen, und entsprechende Bereiche mittels einer Kneifzange absplittern kann.

Eignung :
kleine Insekten, Collembolen, Milben (Chitin wird gut aufgehellt), Holz, derbere Algenarten (Blau-, Braun-, Rot-, Kieselalgen usw...)

Originalvorschrift:
Ein hohes Glas wird zu zwei Drittel mit Gummi arabicum (gereinigt in Stücken) angefüllt und mit einer mehrprozentigen Chloralhydratlösung, die 5-10% Glycerin enthält, übergossen. Nach einigen Tagen (öfter umrühren) ist das Gummi gelöst, worauf man verschlossen einige Wochen an einem ruhigen Ort evtl. entstandene Trübungen absitzen lässt. Die klare Flüssigkeit wird abgegossen und in einer gut verschließbaren Flasche aufbewahrt.

© by Armin Eisner